Freitag, 22. August 2014

Mein zauberhaftes Café

Inhalt:

Alexandra ist Steuerberaterin, Kontrollfreak und mit ihrem geregelten Leben in Hamburg zufrieden. Doch dann verliert sie ihren Job und erfährt, dass ihr Freund fremdgeht. Als sie kurz vor ihrem 30. Geburtstag völlig überraschend das alte Café ihrer Tante Effie im Harz erbt, trifft sie eine verzweifelte Entscheidung: Sie nimmt das Erbe an. Es gibt nur einen klitzekleinen Haken – Alexandra hat keine Ahnung vom Backen. Zum Glück gibt es Effie, die sich noch längst nicht bereit fürs Jenseits fühlt. Als Geist zeigt sie Alexandra nicht nur, wie man süße Versuchungen zubereitet, sondern auch, wie man das Leben und die Liebe genießt ...

Meine Meinung:

Ich muss vorab gestehen, das ich zu Beginn meine Probleme hatte, mit der Protagonistin warm zu werden. Sie war mir etwas zu gestelzt und unecht.
Umso glücklicher war ich, als die Geschichte ihren Lauf nahm und ich eine ganz andere Alexandra kennenlernen durfte. :)

Jana Seidel schreibt wundervoll witzig, unterhaltsam und angenehm. Ihr Schreibstil ist wirklich super und passt perfekt zu dieser Geschichte.

Die Charaktere sind unterschiedlich wie Tag und Nacht, jedoch durchweg glaubwürdig und alles andere als farblos oder gar flach.
Gerade Carlie und Effi haben es mir persönlich angetan. :)

Die kleine Liebesgeschichte am Rande ist herzerwärmend und nicht zu aufdringlich - ich hatte nicht das Gefühl einen Liebesroman zu lesen, was auch gut so war.
Hier geht es vielmehr um die Suche nach sich selbst. Es gibt einen kleinen Fingerzeig der Autorin, der uns Lesern deutlich machen soll, man möge sich in seinem Leben etwas zutrauen und Veränderungen etwas positives abgewinnen.
Es geht um das Zwischenmenschliche, um das Miteinander, um Liebe, Vertrauen und Freundschaft.

Ich empfand das Buch als unterhaltsam und durchaus aufmunternd und spritzig. Einfach das perfekte Sommerbuch.

Unbedingte Leseempfehlung meinerseits 


Bewertung:



Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten

Inhalt:

London 1893, Gordon Wigfield, ein ehrbarer Goldschmied und Damenfreund wurde in seiner Werkstatt auf bestialische Weise ermordet. Chief Inspector Donald Sutherland Swanson nimmt die Ermittlungen auf. Doch es bleibt nicht bei einer Leiche. Die Nachforschungen führen Swanson schließlich in die höchsten Kreise der Gesellschaft. Welche Rolle spielen Oscar Wilde und sein Geliebter Lord Douglas? Und was weiß Arthur Conan Doyle? Die Karten werden neu gemischt als sich herausstellt, dass der in den Kellern des Londoner Bankhauses Parr am Cavendish Square aufbewahrte „Blaue Hope-Diamant“ eine Imitation ist...

Meine Meinung:

Ein Krimi aus der Zeit des viktorianischen Englands um 1893. Ein Krimi, der mir von der ersten bis zur letzten Seite Spaß´gemacht hat - mit jeder Menge trockenem Humor, kuriosen wie liebenswürdigen und glaubhaften Charakteren, die alles andere als flach sind und einem fantastischen Spannungsbogen.
Genau die richtige Mischung.

Wir treffen auf Chief Inspector Donald Sutherland Swanson und Sergeant Peter Phelps, an denen es liegt, mehrere mysteriöse Morde im Goldschmiede- Metier aufzuklären. Hierbei gibt es einige sonderbare Begegnungen, etwa die Konfronation mit einem toten Lustmolch (zur Erinnerung: Schauplatz ist das zu dieser Zeit doch recht prüde England), einem Zusammenstoß mit der Homosexuellenszene und diversen "Gastauftritten" bekannter Persönlichkeiten.

So spielt Oscar Wilde beispielsweise eine sehr schillernde Nebenrolle und wird dabei derart göttlich dargestellt, dass der Leser fast permanent am Schmunzeln ist.

Auch Arthur Conan Doyle (der "Erfinder" von Sherlock Holmes) darf mitspielen - ganz der Vater seiner eigenen Figuren mit Lupe am Boden herumkriechend und nach Spuren suchend.

Und weil es so gut passt, werden auch Jack the Ripper und Agatha Christie erwähnt. Einfach herrlich!

Ich bin absolut begeistert, habe gelacht, mitgefiebert, habe Thesen aufgestellt und wieder verworfen war mir sicher um dann verunsichert zu werden, hatte Mitleid und Verständis und wurde einfach nur wunderbar unterhalten!

Ein wirklicher Pageturner in wunderschöner Aufmachung mit blauem Schnitt.

Ich war traurig, dass ich Swanson, Phelps, Wilde und all die anderen wirklich toll durchdachten Charaktere so schnell wieder gehen lassen musste und hoffe, dass es vielleicht eine Art Fortsetzung geben wird. :)


Bewertung:



Iron Witch

Inhalt:

Donna ist ein Freak. Eine Außenseiterin. Das zumindest behaupten ihre Mitschüler. Seit einem Angriff der Dunklen Elfen vor vielen Jahren ist die inzwischen 17jährige gebrandmarkt mit Tätowierungen voller Magie aus Silber und Eisen, die sie vor anderen versteckt. Als eines Tages die aus Faerie vertriebenen und großes Unheil stiftenden Dunklen Elfen zurückkehren, muss Donna sich entscheiden. Wird sie ihren besten Freund retten und dafür eines der größten Geheimnisse der Welt verraten?

Meine Meinung:

Ich wollte dieses Buch unheimlich gerne haben und habe mich absolut darauf gefreut, es nun endlich zu lesen. Aber ganz ehrlich? Ich hätte es auch bleiben lassen können....

Wie viele andere Leserinnen auch empfinde ich dieses Buch als eine vollkommende Zeitverschwendung.

Es ist ein 0-8-15 Jugend-Fantasy-Roman, der unsagbar viele Schwachstellen hat. Die Charaktere sind irgendwie farblos und flach, ich konnte mit keinem so recht warm werden.
Die Story dünn, der Spannungsbogen quasi nicht vorhanden.

Der Schreibstil ist okay und der Plot an sich auch, die Umsetzung jedoch hat die Story völlig vermurkst.

Die Geschichte plätschert seicht vor sich hin, es passiert rund 200 Seiten eigentlich gar nichts. Wir lernen Donna als ein Mädchen kennen, dass irgendwie unter Alchimisten aufwächst, nachdem ihr Vater in Donnas Kindheit von einer mysteriösen Kreatur umgebracht und ihre Mutter von Dunkelelfen seelisch gebrochen wurde.
So. Und dann? Nicht mehr viel. Es gibt 2 Entführungen und wieder langatmige Ausführungen.
Ich habe mich mehrfach gefragt, was die Autorin mir mit diesem Buch sagen wollte? Unterhaltungswert nämlich hat es so gar keinen. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu alt ... mit 28 ist es ja schon grenzwertig mit Jugendbüchern hust.

Der Titel ist auch völlig daneben, die Tattoos spielen eigentlich so kaum eine Rolle, außer die, dass sie unter langen Handschuhen versteckt werden müssen...Und warum "Witch"? Donna ist ein Mensch ... und hat nichts, aber gar nichts mit Hexen oder Hexerei zu tun ...

Nein sorry, keine Leseempfehlung! Ein Buch, für welches auch 100 Seiten gereicht hätten. man liest es an, man liest es aus und einen Tag später hat man es vergessen ... Schade.


Bewertung:

Inselmelodie



Inhalt: 
 
"Gara". Ihren Namen hat sie nie gemocht. Er passte zu ihrer ausgeflippten Mutter Andrea, aber nicht zu ihr. Doch nun ist Andrea tot und Gara auf der Suche nach ihrem Vater, der auf Gomera leben soll. Ohne allzu große Erwartungen begibt sie sich auf die Reise - lernt eigenwillige Menschen und die raue Schönheit der Insel kennen. Sie begegnet Milan, dessen Musik sie verführt, und Felix, der versucht, mit seinen Bildern ihr Herz zu erobern ...

Meine Meinung: 
 
Hach ein Highlite! Ein absolutes Schätzchen!
Lange, lange auf der Wunschliste habe ich dieses Buch endlich gefunden und auch gleich in einem Rutsch durchgelesen. Ist auch nicht schwer, es hat nur ca. 180 Seiten.

Und ich habe es geliebt! Schon lange habe ich kein derart tolles Sommerbuch mehr gelesen.

Die Atmosphäre ist frisch, spritzig und man hört fast im Hintergrund das Meer rauschen.

Der Schreibstil ist super angenehm, man fliegt nur so durch das Buch und kann es kaum aus der Hand legen. :)

Die Charaktere sind perfekt ausgearbeitet, selbst für die Kürze dieses Buches, absolut nachvollziehbar und sympathisch. Mit der Protagonistin bin ich gleich warm geworden und ich finde es immer noch schade, sie so schnell wieder gehen lassen zu müssen.

Die Autorin schafft es in diesem kurzen Buch aufzuzeigen, dass es im Leben auf mehr als nur Arbeit und Geld ankommt. Eine leise nachdenkliche Hommage an die wahren Werte des Lebens.

Ein wundervolles Jugendbuch, das ich vorbehaltlos empfehlen kann und eine zauberhafte Lektüre für den Sommer.

Bewertung: