Autor: Astrid Fritz
Titel: Der Pestengel von Freiburg
Genre: historischer Roman
Verlag: Rowohlt Verlag
Seitenzahl: 480
begonnen: 25.01.13
beendet: 31.01.13
Unaufhaltsam wälzt sich 1348 der Schwarze Tod in Richtung Freiburg. Dort
liebt Benedikt das jüdische Nachbarsmädchen Esther. Als aber seine
Mutter davon erfährt, wird Esther noch in derselben Nacht verhaftet.
Unterdessen erkennt sein Vater als einer der wenigen Ärzte, dass sich
die Pest durch Ansteckung verbreitet. Nach dessen frühen Tod tritt Clara
das Erbe ihres Mannes an – auch, weil sie so eine quälende Schuld
wiedergutmachen will …
*
Ein
wirklich toller, spannender, schockierender historischer Roman. Dies
war das erste Buch, welches ich von Astrid Fritz gelesen habe und ich
muss sagen, es hat mich absolut überzeugt.
Der Schreibstil ist
klasse, das Buch enthält zudem ca. 12 Seiten Glossar, in welchem viele
Begriffe der damaligen Zeit erklärt werden.
Die Charaktere sind toll
ausgearbeitet, man kann sich mit der Protagonistin idendifizieren und leidet
entsprechend mit. Zudem wird man gleich zu Beginn des Buches mitten ins
Geschehen geworfen und ist sofort dabei, das liebe ich persönlich und
ziehe es endlosen Schilderungen der Vergangenheit der einzelnen
Charaktere etc. entschieden vor.
Die Beschreibung der Pestopfer ist detaillreich und anschaulich, ohne dabei übertriebenen Ekel hervorzurufen.
Eines
der Kernthemen ist die Tatsache, dass zu dieser Zeit die Juden für den
Ausbruch der Pest verantwortlich gemacht werden. Diese "Tatsache" wird
ausgiebig beschrieben, der Grund ausführlich erklärt. Ich war schockiert
über die Kaltblütigkeit der Menschen damals, zumal sich erschreckende
Parallelen zum späteren Nationalsozialismus ziehen lassen.
Aus diesem Grund stimmt "Der Pestengel von Freiburg" nachdenklich und regt zum Hinterfragen der Handlungsweise der Menschen an.
Der
Zusammenhalt zwischen den einzelnen Familienmitgliedern in diesem Buch
ist, obwohl ab und an etwas zerrüttet einfach grandios, die Leistungen
des Familienoberhauptes und seiner Frau, der Protagonistin einfach toll.
Die
Liebesgeschichte zwischen dem ältesten Sohn der Familie und einer
jungen Jüdin ist ergreifend und zieht sich als roter Faden durch die
komplette Handlung.
Ein wirklich schönes Buch mit einer dichten Atmosphäre die einem an nicht wenigen Stellen den Atem stocken lässt.
Absolut empfehlenswert und zudem wirklich lehrreich.
*
Bewertung:
Sprache: 5
Unterhaltungswert / Faszination: 4
Nachdenklichkeit: 5
Überraschungseffekt: 4
Personen / Charaktere: 5
Länge / Schnelligkeit: 5
gesamt: 28/30
Sterne: 5
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